Lebensbestätigung
Das Fundament des Lebens wird durch die bedingungslose Annahme des neuen Lebens durch die Quelle des Lebens gebildet. Das neue Leben wird im Kind sichtbar und die Quelle ist seine Mutter. Beide sind zu Beginn ihrer gemeinsamen Reise nur als Einheit zu verstehen. Den sich heranbildenden Fötus im Mutterleib als eine somatische Raumforderung zu betrachten, mag den rational ausgerichteten Menschen als Beschreibung reichen und auch als Begründung dafür dienen, dass eine Abtreibung nichts anderes sei, als das Entfernen ebendieser Raumforderung, die sich im Bauchraum der Frau abspielt, aber sie verkennt alle anderen fundamentalen Prinzipen des Lebens, die sich eben nicht somatisch beschreiben, sondern nur fühlen lassen.
Eine Frau, die nicht weiß, dass sich ein befruchtetes Ei in ihrer Gebärmutter befindet, kann mit ihrem Kind keine Verbindung aufbauen. Umgekehrt bedeutet das für den Embryo, dass er sich allein und nicht angebunden fühlt. Es wäre naiv anzunehmen, dass ein Embryo lediglich ein Zellhaufen sei, der nichts empfindet. Dieses heranwachsende Wesen bleibt solange allein in dieser Höhle, bis seine Mutter Kontakt mit ihm aufnimmt und ihm durch diese Kontaktaufnahme darin bestätigt, das er nicht allein sei und darüber hinaus das Gefühl des geliebt seins transportiert wird. Liebe ist nichts anderes, als den anderen so anzunehmen wie er ist. Das bedeutet, nichts von ihm zu verlangen und auch nichts von ihm zu erwarten. Dieser Prozess wird Lebensbestätigung genannt.
Hat die Mutter nach Bekanntwerden ihrer Schwangerschaft Zweifel, ob sie dieses Kind haben möchte, wird dieser Zweifel das Kind in Frage stellen und somit einen Prozess in Gang bringen, der Lebensangst hervorbringen wird. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Frau dann nach weiteren 6 bis 8 Wochen sich zu ihrer Mutterschaft bekennt und sich auf ihr Kind freut. Der erste Eindruck bleibt bestehen und kann nicht gelöscht werden. Das bedeutet aber nicht, dass dieser Eindruck ein Leben lang wirksam bleibt, sondern nur, dass dieser erste Eindruck so lange dominant bleibt, bis sein energetisches Feld glaubhaft versöhnt und verwandelt ist. Das ist mit bewusster Arbeit verbunden, die wiederum mit der Klärung der eigenen gespeicherten Geschichte korreliert.
Was ist damit gemeint?
In aller Regel setzten Frauen in ihren Kindern ihre eigene Geschichte fort. Eine Mutter, die durch ihre eigene Mutter keine Lebensbestätigung im Uterus erfahren hat, wird ein rationales Bild von der Welt im Allgemeinen und von sich selbst im Besonderen entwickeln, da der emotionelle Teil nicht ausgebildet wurde oder zumindest mit schmerzhaften Erinnerungen verknüpft ist. Sich dieser Erinnerung zu stellen und den Schmerz nochmals zu fühlen ist ungleich schwerer, als sich dem Leben auf rationale Weise zu nähern und sich das Leben mental zu erschließen, da Denken bekanntermaßen nicht weh tut, fühlen hingegen wohl.
Das Problem dabei ist, dass das Ignorieren des Schmerzes diesen eben nicht beseitigt, sondern nur noch größer macht, weil er auf das Drama des nicht gewollt und nicht bestätigt zu sein hinweist. Wer diese Wunde heilen will, kommt an der Auseinandersetzung mit diesem Thema nicht herum. Wer sich dem nicht stellt, gibt diese Geschichte an seine eigenen Kinder weiter, bis sich schließlich jemand darum kümmert und diese Geschichte klärt.
Es geht in der energetischen Welt nichts verloren. Es findet lediglich neue Ausdrücke, die zu identifizieren immer schwieriger wird je weiter die rationelle Kompensation voranschreitet.